Babys werden engmaschig medizinisch betreut. Eltern besuchen die Kindeärztin, oder den Kinderarzt regelmäßig um die Entwicklung des Kleinen genau zu kontrollieren. Das Kind wird gewogen und gemessen und die Entwicklung wird, anhand bestimmter Signale überwacht. Ziel ist es, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und dem Kind die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. Dazu gehört es auch, das Baby gemäß der Empfehlung impfen zu lassen. Was aber steckt in der Injektion und wie genau ist die Funktionsweise des Impfen?
Immunisierung
Die Idee hinter der Impung ist es, das Immunsystem zu trainieren. Unser Immunsystem ist als Neugeborenes noch nicht in der Lage rasch auf Krankheitserreger zu reagieren. Kommt ein solches Bakterium, oder ein Virus in unseren Körper, dann müssen die weißen Blutkörperchen, genauer gesagt die Lymphozyten, erst lernen, wie sie darauf reagieren. Haben sie gelernt, wie sie den Virus blockieren können, dann bildet das Immunsystem viele, speziell auf die Bedrohung angepasste Zellen. Diese Zellen nehmen es dann mit den Krankheitserregern auf. Das Gute an unserem Immunsystem ist, dass die Information, wie ein spezifischer Erreger bekämpft werden kann, gespeichert wird. Kommt er nach überstandener Infektion später im Leben noch einmal, dann ist das Immunsystem trainiert, kennt seine Schwachstellen und kann ihn effizient und rasch bekämpfen. Zumindest für die nächste Zeit.
Impfen
Das Impfen setzt genau an diesem Lernen des Immunsystems an. Tatsächlich werden Krankheitserreger in die Blutbahn injiziert. Allerdings wird man dabei nicht mit aktiven Viren infiziert. Die Viren werden entweder abgetötet und in Form eines Totimpfstoffes geimpft, oder unschädlich gemacht und als Lebendimpfstoff verabreicht. In beiden Fällen erkennen die weißen Blutkörperchen die Bedrohung und bekämpfen sie. Dabei lernen sie, wie oben beschrieben, mit der Erkrankung umzugehen. Sie passen sich an und bilden spezifische Zellen, die genau auf den inaktiven Virus abgestimmt sind.
Auffrischung
Damit das Immunsytstem optimal trainiert wird, wird die Impfung bei einigen Erregern mehrmals wiederholt. Solche Mehrfachimpfungen werden in vorgeschriebenen Abständen nacheinander geimpft. Mit jedem Impfen kommen neue Erreger ins Blut und aktivieren das Immunsystem. Denn das reagiert auf eine neue Bedrohung intensiv, während es mit der Zeit immer inaktiver wird, wenn der Befall andauert. Durch die neuen Viren wird es wieder aktiver. Je nach Virus, gegen den mit dem Impfen immunisiert werden soll, sind eine, zwei, oder manchmal auch mehr Impfungen erforderlich. Alle paar Jahre müssen einzelne Impfungen dann als Auffrischungsimpfung wiederholt werden um den Impfschutz aufrecht zu erhalten.
Therapeutische Impfung
Schon lange kann man Medikamente auch mit einer Injektionsnadel intravenös,also in die Vene, oder intramuskulär, also in den Muskel, verabreichen. In der akuten Behandlung einer laufenden Infektion ist eine Impfung nicht üblich. Allerdings werden mittlerweile auch therapeutische Impfungen entwickelt. Das Prinzip ist ähnlich, wie bei einer Auffrischungs-, oder Teilimpfung. Das Anwendungsgebiet sind chronische Virenerkrankungen, wie HIV, oder Hepatitis-B. Abgeschwächte Erreger werden dem Erkrankten injeziert. Das Immunsystem reagiert darauf mit höherer Aktivität und auch die aktiven Viren im Körper werden intensiver aktiviert.
Impfgegner
In den letzten Jahren formiert sich eine Gruppe von Impfgegnern, die ihre Kinder nicht impfen lassen. Der Hintergrund ist ein Risiko, das es bei jeder Impfung gibt. Nebenwirkungen und auch abgeschwächte Krankheitssymptome können auftreten. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu Komplikationen und Folgeschäden kommen. Auf der einen Seite muss man natürlich jedem Menschen zugestehen, Entscheidungen zu seiner eigenen Gesundheit und die der Kinder, zu treffen. Allerdings sind dank konsequenter Impfung eines Großteils der Bevölkerung viele Viren heute praktisch ausgerottet. Zwischen immunisierten Mitmenschen besteht kaum Gefahr sich anzustecken, aber Masern und andere manchmal harmlose Kinderkrankheiten, haben ein enormes Potential tötlich zu enden. Die Entscheidung liegt letzten Endes bei jedem Einzelnen. Dank moderner Impfstoffe haben viele Krankheiten aber ihren Schrecken verloren und sind weitgehend eingedämmt.